Ich kann mich noch gut erinnern......seinerzeit bei solchen Temperaturen bzw. bei solchem Wetter arbeiten an der Transall irgendwo auf der Betonfläche. Brüllende Hitze von überall. Von oben direkt durch die Sonne, von unten von der aufgeheizten und refektierenden Betonfläche, von der Seite als Bonus auch noch das, was die Maschine, die man bearbeiten soll, so an Wärme abstrahlt. Einzig der Flügel bietet Schatten......
Mehrfach ausprobiert: Rohes Ei auf der Fahrwerksgondel zerschlagen.......prompt hast Du ein Spiegelei.
Aber das ist erst der Einstieg ins Desaster. Du musst rein in diesen verdammten Flieger.....und Du weißt, der hatte den ganzen Tag Zeit und nichts anderes zu tun, als sich aufzuheizen. Das Blech scheint wie ein Hitzmagnet zu wirken und - es ist ja nun mal ein Frachter und der Mensch ist an Bord eher nur geduldet und weitestgehend deplatziert - wirkt mangels Wärmeisolierung an vielen Stellen (insbesondere hinten) wie ein gigantischer Heizstrahler auf den Innenraum und alles, was so dämlich ist, diesen jetzt zu betreten.
Man hat so seine Methoden. Besatzungseinstieg öffnen und beiseite treten, denn es entweicht ein Luftstrom, der einem die Augenbrauchen wegbrennen will. Dann mehrmals tief luftholen, Atmen einstellen und rein in die Gluthölle des Laderaums. Ohne weiteren Atemzug öffnet man die beiden Springertüren und springt aus der 2. direkt wieder ins Freie und rettet sich unter den Flügel. Gleiches Spielchen im Cockpit. Alle Fenster auf, oberen Notausstieg entfernen und nix wie raus.
Das Ganze lässt man dann ein paar Minuten wirken. Nur, um sich die Möglichkeit zu verschaffen, die notwendigen Schritte zum Anlassen des GTG abzuarbeiten, mit dem man dann klimatisieren kann. Dann geht es schnell und es wird in dieser menschenfeindlichen Umgebung einigermaßen erträglich. Aber bis dahin sind Deine Klamotten durchnass. Und: Du weißt, dass die Hälfte Deiner Arbeit draußen stattfinden wird. Unmittelbar an den Blechen, die Du besser nicht berührst. Also lässt Du den GTG laufen, um im Innenraum eine Oase zu haben, in die Du Dich in regelmäßigen Abständen zurückziehen kannst.
Und irgendwann bist Du durch mit allem. Kommst rein, legst das Bordbuch auf den Tisch, um jetzt in der Atmosphäre des Kaffeeshops den Papierkram zu machen, holst Dir ein Kaltgetränk, stellst fest, dass Dein Deodorant versagt hat, zückst den Kugelschreiber und.......dann kommt so einer von Führung......also so einer mit eigenem Büro und der jeweils zweimal am Tag zum Sport und zu irgendeiner technischen Besprechung im klimatisierten Nebenzimmer des Kommandeuts muss......und pampt Dich an, dass man schon gedacht habe, dass die Maschine nie fertig werden würde und was Du den ganzen Tag getrieben hast. Und eben dieser Theoretioker wundert sich, wenn Du auf einmal Deine Restenergie bündelst und ihm unter Vernachlässigung des Dienstgradgefälles, aber mit Wucht in der Stimme die Realität des Arbeitslebens erklärst und welchen Einfluss widrige Umstände auf Arbeitsleistung und Flugsicherheit, die Deines Wissens bereits am Boden beginnt, wohl haben könnten und ob er bei der nächsten Maschine mit raus kommen wolle, um den Arbeitstakt zu trommeln, wenn ihm das nicht zu anstrengend ist.
Jaja, doch.....ich beneide die Leute nicht, die noch ein bisschen ran müssen. Meinen ehrlichen, weil aus Erfahrung generierten Respekt habt Ihr. Aber wenn man' mal hinter sich hat.....