Kreuzfahrt per Flugzeug oder wie der Schrauber bis Punta Arenas kam

  • Wie immer spannend erzählt. Da sollte man eine Doku draus machen. Ich melde mich als Kamermannassistent und Schraubenschlüsselzureicher :thumbsup: :müde:

    :flieger:


    LG

    Robert


    I7-12700 KF, ASUS ROG STRIX Z690 F Gaming WiFi,MSI RTX 4090 Ventus OC 24 GB, RAM 32GB G. Skill Trident Z, Win 11 Pro 22H2, 1 TB M.2 Crucial, 2 x 1 TB Samsung SSD EVO 860, Acer Predator 27'', Midi Tower Phanteks P500 A RGB, Corsair 150i Elite Capellix 360 AiO watercooled

    P3D V 5.3, AS, ASCA, ENVTEX, ENVSHADE, ENVSOUND, RDSHADE, MSFS, Condor 2, XPlane 12

  • Den neuen Tag begannen wir mit einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir uns berieten, ob wir etwas zusammen unternehmen wollten. Die einhellige Meinung das ja :thumb: . Da ich während des Hinflugs genug Zeit hatte diverse Bücher zu studieren, :spammer: machte ich einige Vorschläge, was man sich unbedingt anschauen sollte, wenn man in Montevideo verweilte.


    Bevor es aber losgehen konnte, musste ich mit den Damen der Kabine zu einem Supermarkt, da sie ein paar landestypische Dinge für die Deko im Flieger besorgen wollten. Hatte halt beim Streichholz ziehen den Kürzeren erwischt. Ich beugte mich in dieses Schicksal, :motzen: da ich ja so gerne einkaufen gehe und das noch mit einer schnatternden Gruppe von Frauen. :umfall:


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    Nach erfolgreichen Einkauf und behangen wie ein Packesel :rolleyes: ging es zurück ins Hotel. Dort erwarteten uns in der Lobby schon die anderen grinsend. :D Das erworbene Gut aufs Zimmer gebracht und ab ging es in die Stadt um uns die Sehenswürdigkeiten zu Gemüte zu führen. Wann kommt man schon mal wieder hier hin und das für lau? :pfeif:


    Abends ging es in ein landestypisches Restaurant mit einheimischen Gerichten. Hier ließen wir auch den Abend ausklingen. :bier:


    Nächster Tag, neuer Leg. Es war nur ein Hüpfer über den Rio del la Plata nach Buenos Aires. Lohnte kaum, die Klappen einzufahren.


    Wie gehabt ging es nachdem Frühstück zum Flughafen. Dort erfolgte die Vorflugkontrolle und das Herrichten der Kabine sowie Catering. Nach getanem Werk fanden wir uns zu einem Kaffee :coffee: und einem Schwätzchen ein, bis unsere Gäste eintrafen.


    Nach dem Anlassen der Triebwerke und rollen zur Startbahn, hoben wir kurz danach ab. Waren ja recht leicht und kurze Zeit später begann auch schon der Anflug auf unser nächstes Ziel. :flieger:


    Nach der Landung rollten wir an ein Gate, um dort unsere Gäste für die nächsten zwei Tage zu verabschieden. Hier sollten wir einen etwas längeren Aufenthalt haben. Ich selbst würde die Zeit für einen Weekly Check nutzen und die eine oder andere Kleinigkeit richten. :opi: Der Airport war perfekt, da ich mich mit allem versorgen lassen konnte, es gab hier eine technische Homebase einer Airline :jawoll: .


    Kaum hatte ich die Gear Pins gesteckt, wurde uns eröffnet, dass wir eine kostenlose Flughafenrundfahrt gewonnen hätten :rolleyes: . Der Flieger konnte nicht zwei Tage ein Gate blockieren. Ergo um schleppen war angesagt. Auf so einem großen Airport kann sich so ein Schleppvorgang ziehen. :crying: Wir wurden in die äußerste Ecke des Areals verbracht, gleich neben schrottreifen anderen Maschinen. Komisch, dabei war unser fliegender Untersatz noch nicht so alt :punk: . Erwies sich aber als idealer Abenteuerspielplatz für die großen Jungs, :woot: :clap: welche sofort nach dem Ankommen auf Entdeckungsreise gingen. Kopfschüttelnd :leider: und müde belächelt von unseren Damen, welche es vorzogen doch lieber das ganze aus etwas Distanz zu betrachten.


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    Die Reise geht weiter der Schrauber




















  • Nachdem der Entdeckertrieb ausgelebt war :rolleyes: und ich meinen Weekly Check inklusive ein paar kleinerer Reparaturen erledigt hatte, ging es wie gehabt mit einem Crewbus zu unserem Hotel. Einchecken, umziehen und kurze Zeit später trafen wir uns in der Lobby für eine erste Exkursion in die Stadt. :clap:

    Infos


    Für den späten Abend wurde ein Besuch im Szeneviertel geplant und unternommen. Das Nachtleben ging hier erst richtig nach 23:00 Uhr los. Es war ein Erlebnis! Kleine Lokale und überall Livemusik mit tollen Interpreten und einheimischer Musik und Folklore. Man muss es selbst erlebt haben. :jawoll: Wir kamen erst am Morgen wieder im an Hotel und begaben uns zu Bett, :krank: mit der Gewissheit was Besonderes erlebt zu haben. :hail:


    Für den Abend hatten wir den Besuch einer Tango-Show gebucht. Ein muss, wenn man in Buenos Aires weilt. Die schönsten und authentischsten gibt es in Vierteln, welche man des Nachts nicht allein aufsuchen sollte. Zum Augenschmaus wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt, mit Speis und Trank. :thumb:
    Infos


    Die zwei Tage vergingen wie im Flug und schon war der Morgen der Weiterreise angebrochen. Wir trafen uns nach dem gemeinsamen Frühstück vor dem Hotel, wo die Koffer aufs Dach des Crew Busses verladen wurden und wir drin platz nehmen durften.


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    Am Flieger angekommen, kümmerte sich jeder um seinen Bereich. Da wir hier eine Home Base eines Carriers hatten, gab es auch Nitrogen um die Reifen zu versorgen und den optimalen Druck aufzufüllen.


    Anmerkung: Flugzeugreifen sind aus mehreren Gründen mit Nitrogen befüllt. Zum einen bei Notbremsungen oder Landung mit hohem Gewicht werden die Bremsen extrem heiß. Der entstehende Überdruck im Reifen wird durch spezielle temperaturabhängige Schmelzventile abgeblasen und kühlt die glühenden Bremsen und verhindert das Bersten der Reifen . Eine Füllung mit normaler Luft würde einen Brand dagegen eher anfachen, da ca. 21% Sauerstoff darin enthalten sind. Zum anderen ist der Fülldruck eines mit Stickstoff befüllten Reifen länger konstant, während mit normaler Luft befüllte Reifen aufgrund der Diffusion etwas schneller Luft verlieren.


    Da wir uns, wie ja im letzten Teil beschrieben, in der äußersten Ecke des Airports befanden, bestellten wir einen Schlepper, welcher uns nach einer weiteren Flughafenrundfahrt :brav: zum Gate brachte. Die Zeit nutzten unsere Damen zu einem Schwätzchen.


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    Am Gate angekommen, wurde die Maschine betankt und beladen. Unsere Gäste konnten kommen. Die bevorstehende Etappe sollte uns von hier nach Rio Gallegos führen. Die Flugzeit war mit 3:11 Stunden geplant und würde uns an der Küste Patagoniens entlang führen.


    Bis bald der Schrauber









  • Patagonien! Da würde ich auch gerne mal hinfahren!

    Viele Grüße

    Gunter


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    ASUS ROG Strix B550, 32 GB DDR4-3000 Corsair Vengeance, AMD Ryzen 9 5900x, RTX 3080, 10 GB, Thrustmaster Hotas Warthog Stick, Honecomb Bravo, Crosswind Rudder Pedals

    Es gib Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.

    (Christian Morgenstern)

  • Das Bording war abgeschlossen und push back mit Engine Start erfolgt. Kurze Zeit später line up und bald erhoben wir uns in die Lüfte Richtung Süden. Es sollte der südlichste Punkt unseres Planeten werden, welche die „LI“ jemals angeflogen hat. Nein, ich muss mich verbessern, der fast südlichste :pfeif: . Aber davon später :brav: .


    3 Stunden lag die karge Landschaft Patagoniens unter uns.


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    Im Funk reger Verkehr, aber fast alles in Spanisch. Ist schon recht blöd :crying: , wenn man nicht verstehen kann, was der Andre vorhat. Es ist aber leider so im ganzen südamerikanischen Luftraum. Gott sei Dank hatten wir ja Isabell eine unserer Stewardessen die fließend Spanisch sprach :thumbsup: , da ein Elternteil aus Spanien stammte. Kam es also zu arg mit dem schlecht oder nicht verstehen, so half Isabell, die dann einige Zeit im Cockpit verbrachte. Hauptsächlich bei Landeanflügen.


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    Unsere Landung in Rio Gallegos erfolgte pünktlich. Wir wurden an eine Parkposition gelotst, auf der wir bis zum Abflug stehen bleiben konnten. Die Paxe wurden direkt an der Maschine von Reisebussen abgeholt. Aber auch unser El Comandante war, plötzlich lost :punk: . Egal, ich fing mit meinem Outside Check an. Unter anderem wurde Öl auf den Triebwerken nachgefüllt, denn das musste innerhalb der ersten halben Stunde nach der Landung erfolgen. Der Verbrauch lag bei einem CFM 56-3 bei ca. 0,5 Liter pro Stunde, was normal war.


    Anmerkung: Turbinentriebwerke haben eine Trockensumpfumlaufschmierung. Heißt das Öl wird über Spraynoseln direkt auf die Lagerungen gesprüht, welche sich in einem abgeschlossenen Sumpfgehäuse befinden und von dort über sogenannte Scavenge Pumpen zurück in den Tank befördert. Die Gehäuse sind mit Labyrinthdichtungen versehen und mit Sperrluft zusätzlich abgedichtet. Diese Sperrluft vermischt sich leider mit dem Öl in dem Sumpf. Muss also wieder vom Öl getrennt werden. Das geht nicht zu hundert Prozent so, dass ein Teil mit der Luft das Triebwerk verlässt. Daher der Verbrauch. Der Ölstand muss innerhalb der ersten 30 Minuten geprüft werden, da danach immer mehr in die Gearbox absackt und somit keine genaue Ölstand Ermittlung möglich ist.


    Plötzlich tauchte unser Chef mit einer Handvoll Tikets auf :shocked: und trieb zur Eile an. Umziehen war nicht angesagt, nur Gepäck ausladen,


    Gepäck vor unsererer LI.jpg


    Flieger versiegeln und ein paar Schritte zu einem Gefährt bewegen, welche aussah wie ein Schuhkarton mit Flügeln :punk: :nein: und dort einsteigen. Nach unsren etwas verständnislosen Gesichtsausdrücken :sagnix: erklärte uns der Chef, er hätte die letzten Tickets für einen Flug nach El Calafate ergattern können und der würde gleich abheben. Man flog halt, wenn die Kiste voll war. Einen richtigen Flugplan gab es wohl nicht.


    unser Kleinflieger für den Flug zum Moreno Gletscher.jpg


    Kaum hatten wir Platz genommen, ging es auch schon los. Flugbegleiter, ich habe keinen gesehen. Das Publikum gemischt unter anderem Bäuerinnen mit Hühnern in einem Käfig. Nein es war kein Nonstop-Flug, sondern mit Zwischenlandungen irgendwo in der Pampa auf einem Strip mit einem Windsack. Dort stiegen dann ein Teil der Einheimischen aus. Nach einer kurzen „Pinkelpause“ und Beine vertreten,


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    Hoben wir wieder auf der Holperpiste ab. Das war Reisen wie in der Anfangszeit der Luftfahrt. Einfach ein Erlebnis das man nicht missen möchte.


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    Während des Fluges wurde der „Lange“, welcher hinter den Piloten saß gefragt, ob er denn mal etwas an Steuer wollte. :thumbsup: Na, das ließ er sich nicht zweimal fragen. Kurzum, die Plätze wurden getauscht, :kaleun: was man auch in den ersten Minuten merkte, :prügel:


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    denn der „fliegende Schuhkarton“ hatte weder A/P noch hydraulische Unterstützung für die Steuerflächen. Der so „arbeitslose“ Rudergänger raspelte inzwischen Süßholz mit unsren Mädels. :love2: War halt ein echter Südamerikaner, der sein Handwerk bei der argentinischen Luftwaffe erlernt hatte. :thumb: Die Landung in El Calafate wurde selbstredend von beiden einheimischen Piloten absolviert.


    Im „Ankunftsgebäude“ angekommen, kümmerte sich der Chef um ein Hotel :luxhello: und den Transport. Obwohl wir recht geschafft waren, ein Foto mit Damen musste sein.


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    Dann ging es ab ins Hotel und später zum gemeinsamen Speisen. Auf mich wartete ein 500 Gramm argentinisches Steak vom Feinsten :thumbsup: :pop2: .


    Nun war der Schrauber in El Calafate angekommen, aber was führte uns hier hin? :hm:


    Ps. Ich bitte die etwas schlechte Bildqualität zu entschuldigen, :hail: aber die meisten stammen aus meinem Video, das ich gemacht habe, da ich ein paar Bilder zur Geschichte mit einbinden wollte.


    Es geht weiter der Schrauber


    Sorry, hatte mich im Zielflughafen geirrt. :nein: Daher die kleine Berichtigung.

















  • Spannung steigt :p Was war das für ein fliegende Kiste?

    :flieger:


    LG

    Robert


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  • Interessanter Artikel, ich hatte vergessen, dass die Gründung schon 50 Jahre her ist :opi:

    Viele Grüße

    Gunter


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    Es gib Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.

    (Christian Morgenstern)

  • Neuer Tag, neues Glück. Nach dem Frühstück charterten wir einen Kleinbus, der uns hier hinbrachte

    Es wurde eine lange Fahrt auf Schotterstraßen, :nein: aber es war uns das wert :thumb: .


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    Angekommen an der Einfahrt zum National Park und UNESCO-Weltkulturerbe.


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    Unsere Damen waren begeistert :jubel: und nicht nur die. Blick aus der Ferne auf den Gletscher.


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    Da ist er, der Gletscher. Einfach überwältigend der Anblick. Ich hatte so etwas Grandioses noch nicht gesehen.


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    Hier sieht man das kalben. Ein großes Stück ist kurz vor dem Abbrechen.


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    Hier treiben abgebrochene kleine Eisberge auf dem See davor.


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    Wir blieben sehr lange vor Ort, denn so ein Naturschauspiel würden wir alle kaum nochmal erleben dürfen. Die Geräuschkulisse dazu unglaublich. Es war ein wunderschönes Erlebnis :hail: und es hat mich immer mehr davon überzeugt, dass wir alles tun müssen, um solche Schönheiten unseres Planeten zu erhalten. :opi:


    Erst am späten Nachmittag ging es über die uns nun schon vertraute Schotterpiste zurück ins Hotel.


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    Ein toller Tag wurde mit einem Steak und den dazugehörigen Getränken :bier: in fröhlicher Runde abgerundet.


    Viele Grüße der Schrauber



















  • Am nächsten Tag mussten wir leider wieder zu unserem Flieger, welcher ja bekanntlich in Rio Galegos parkte. Erst jetzt eröffnete uns El Comandante das er keinen Rückflug bekommen hätte und wir mit einem Kleinbus den Rückweg hinter uns bringen müssten. :nein: Selbst als er versuchte uns aufzumuntern, in dem er versuchte uns die Schönheit des südlichen Patagoniens schmackhaft zu machen, die wir nun die nächsten 500 km erleben dürften :brav: und das hautnah.


    Straße und viel Landschaft, so weit das Auge reicht.


    Die unendliche Weite Patagoniens.jpg


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    Nach einigen Stunden Pause an der einzigen Rastanlage in der Einöde. :rolleyes: Alle ziemlich geschafft und natürlich waren wir die einzigen Gäste. Fast! :shocked:


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    Nach der Rast brauchten wir noch einige Zeit, um endlich in Rio Galegos anzukommen. Jeder wollte nur noch duschen, Essen und dann in die Federn :krank: . Die Rückfahrt hatte uns doch geschlaucht.


    Am nächsten Tag war frühes antreten angesagt :jawoll: . Erstens musste das versäumte nachgeholt werden, was nach unserem überstürzten Aufbruch auch nötig war. Zweitens, unser Start nach Punta Arenas sollte am frühen Vormittag erfolgen.


    Nachdem eintreffen am Flieger war für mich eine gründliche Kontrolle des besagten Gefährts angesagt. Hatte ja hier zwei Nächte gestanden. Mein besonderes Augenmerk galt äußeren Beschädigungen, man weis ja nie, wer hier rumkurvte :crying: und allen Öffnungen am Flugzeug und den Triebwerken. Man konnte ja nie wissen, ob hier nicht ein einheimischer tierischer Bewohner seine neue Heimstatt gefunden hatte :pfeif: . Aber es war alles im grünen Bereich. :thumb:


    Im Cockpit werkelte der „Lange“ und bearbeitete den FMC. In der Kabine wurde auch Ordnung geschaffen. Mir fiel aber auf, dass El Comandante und Isabell verschwunden waren und keiner wusste wohin :hm: . Naja würden schon wieder auftauchen zum Abflug.


    Unsere Gäste trafen mit großem Hallo ein :jubel: . Man kannte sich nun schon recht gut. Auch waren der Chef und Isabell wieder aufgetaucht, dann konnte es ja losgehen :thumbsup: . Triebwerke angelassen, Klappen gesetzt und ab ging es zur Startbahn. Kurze Zeit später erhoben wir uns in den Himmel über Patagonien. :flieger:


    Einige Zeit später fiel mein Blick zufällig auf den Monitor in der Kabine, wo unser Flugverlauf angezeigt wurde. Aber was war das :punk: ? Die Richtung stimmte nicht. Waren wir entführt, :crying: oder funktionierte das INS nicht richtig? :hm: Etwas verwirrt bahnte ich mir meinen Weg ins Allerheiligste, das Cockpit! Dort saßen unsere beiden Rudergänger grinsend :D und sagten nur lasst euch überraschen und die Überraschung gelang! :opi:


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    In der Ferne tauchte der von uns besuchte Gletscher auf.


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    Dann lag er unter uns, der Gletscher. :clap:


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    Nachdem zweimaligen langsamen überfliegen, damit alle Gäste einen Blick werfen konnten, drehten wir ab Richtung Punta Arenas.


    Auch wurde nun aus dem kurzzeitigen Verschwinden von El Comandante und Isabell ein Schuh. ;) Die hatten der Flugsicherung einen Besuch abgestattet. Dort ein nettes Gespräch mit den Lotsen gehabt :brav: . Auch ein Telefongespräch mit den Kollegen, die für den Luftraum über dem Nationalpark zuständig waren, denn wir drangen ja in den Chilenischen Luftraum ein. Isabell war halt als charmante Übersetzerin :bussi: dabei und so gab es die Sondererlaubnis. Es wurde aber genaue Höhe und Geschwindigkeit sowie Ein- und Ausflugskorridor festgelegt :opi: .


    Die Überraschung war gelungen. :luxhello: Ich denke, in der heutigen Zeit wären solche kaum mehr möglich, schon gar nicht auf dem kleinen Dienstweg. In diesem Sinne ein gesegnetes Osterfest. :tag:  






























  • Nach einem kurzen Flug befanden wir uns im Landeanflug auf Punta Arenas. Ups ein bisschen schnell. :pfeif:


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    Zitat aus Google Maps: Punta Arenas ist eine Stadt in Chile, die unweit der Südspitze des Landes in der Region Patagonien liegt. Dank ihrer Lage an der Magellanstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, wird die Stadt häufig als Ausgangspunkt für Expeditionen durch die umliegende Wildnis oder in die Antarktis genutzt.


    Dort sauber gelandet ging es auf die für uns reservierte Parkposition, hier konnte die Maschine über Nacht verbleiben. :thumb:


    Als die Paxe von Bord waren, machte ich mich sogleich an meine Nachflugkontrolle. Das übliche hauptsächlich bestehend aus Sichtkontrollen :kaleun: sowie überprüfen diverser Flüssigkeiten. Beim Blick auf die Reifen stellte ich bei einem einen ziemlich tiefen Cut fest. :shocked: Ich schickte ein Stoßgebet in den grauen Himmel über Patagonien, dass dieser Schnitt im Limit war, denn hier gab es keinen Ersatz. :leider: Sollte es ein positiver Befund werden, dann mussten wir uns einen Kopf machen, woher und wie schnell Ersatz zu bekommen war. Mit meinem „Spezialtool“ ;) ein einfacher Schraubenzieher überprüfte ich die Tiefe. Ich stach mit dem Schraubendreher in de Cut und drehte ihn darin. Kein knarzendes oder schabendes Geräusch, :hail: was darauf hindeutete, dass der Cut bis auf den Stahlmantel ging. Entwarnung und ein tiefes Durchatmen des Schraubers. :brav:


    Anmerkung: Reifen sind immer wieder ein Thema in der Luftfahrt. Von ihnen hängen ein sicherer Start und sichere Landung ab. Flugzeugreifen müssen innerhalb kurzer Zeit starke Temperaturschwankungen verkraften , von -50 Grad bis weit über + 50 Grad. Werden bei der Landung innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde von 0 auf über 140 kts beschleunigt und das bei einer hohen zu verkraftenden Masse. Flugzeugreifen können anders als bei Autos bis auf die erste Lage der Karkasse runtergefahren werden, es sei denn, sie werden runderneuert. Bei einigen geschieht das bis zu viermal, bevor sie entsorgt werden. Ersichtlich ist das auf der Flanke des Reifens.


    Nachdem wir den Flieger ordentlich versiegelt hatten, ging es ins Terminal. Ja auch der Schrauber wurde ab und an zum Gepäckträger.


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    Nachdem wir den Zoll passiert hatten, erwartete uns ein Crewtransport zum Hotel. Dort trafen uns wir uns, nachdem frisch machen zum After Landing Drink auf einem Zimmer. Später ging es denn zu einem gemeinsamen Abendessen in ein Restaurant, um uns für den nächsten Tag zu stärken, denn es stand auch hier etwas Besonderes auf unserem Ausflugsprogramm :yes: .


    Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu einer Kolonie der Magallan Pinguine. Zur Penguin Colony of Otway Sound. Am Eingang zu dem Areal, wir glaubten es kaum, wurden wir im besten Hochdeutsch begrüßt. :jubel: Eine junge Dame aus Deutschland, die für einige Zeit hier ehrenamtlich tätig war :thumbsup: . Sie machte das auch als Vorbereitung auf ihr Studium in Deutschland. Sie begleitete uns bei unserem Rundgang und so erfuhren wir sehr viel über diese possierlichen und schützenswerten Tiere. :hail:


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    Noch heute ziert ein Aufkleber mein Flightbag was allerdings seit Jahren den Ruhestand mit mir zusammen genießt :jubel: und in meinem Zimmer sein Plätzchen neben vielen anderen Dingen aus meiner Zeit in der Luftfahrt gefunden hat. :yes:


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    Viele Grüße der Schrauber
















  • Tolle Bilder und eine wirklich ausgezeichnet erzählte Erfahrung aus einem offensichtlich spannenden und abwechslungsreichen Berufslebens. Sehr schön! Ich kann mir vorstellen, wie viel Arbeit darin steckt, die Erinnerungen in die Tastatur zu tippen. Vielen Dank für das teilen der Erinnerungen. Darf ich fragen, wie die weiteren Routen waren? War das eine Südamerika "Kreuzfahrt"?

    ---------

    Viele Grüße

    Timo

  • Darf ich fragen, wie die weiteren Routen waren? War das eine Südamerika "Kreuzfahrt"?

    Ja, es war eine Südamerika "Kreuzfahrt" per Flugzeug. Auf der Heimreise wurden noch Rio, Salvador de Bahia ausführlich in Augenschein genommen. In Dakar gab es einen Fuel Stop. Es folgte Casablanca für einen längeren Ausflug, bevor es dann zurück nach Frankfurt ging.


    Ich hatte das Glück in meiner aktiven Zeit, vier solcher Flüge begleiten zu dürfen, unter anderem bis nach Australien und rund um Afrika.


    Viele Grüße der Schrauber

  • Zum Rückflug von unsrem südlichsten Flughafen noch eine kleine Episode. Unsere gut betuchten Gäste, welche die letzten 14 Tage nur Gourmet Küche gewöhnt waren, gelüstete es noch etwas Deftigen aus der Heimat. Unsre Damen aus der Cabin machten sich Gedanken :hm: und begaben sich auf die Suche hier Vorort. Man glaubt es nicht, am Popo der Welt trieben sie einen deutschen Koch auf. Sie überredeten ihn etwas Schmackhaftes auf seinem Herd zu zaubern :lol: , was man dann an Bord den Gästen anbieten konnte. Die Lieferung traf auch pünktlich zu unserem Abflug ein.


    Das nächste Ziel war Rio und alle freuten sich auf die Stadt am Zuckerhut mit seinen sagenhaft schönen Stränden :sonne: . Dementsprechend war auch die Stimmung an Bord. Nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde das „Geheimnis“ um das angelieferte Mahl gelüftet. Es gab Erbsensuppe mit Würstchen. Das kam an und so mancher verlangte einen Nachschlag. Schmeckte wie früher beim Bund aus der Gulaschkanone :thumb: . Ein Stück Heimat über den Weiten Brasiliens. Wer es nicht glaubt sie das Bild von der Ausgabe aus dem großen Pott.

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    Viele Grüße der Schrauber

  • Als kleiner Anhang:

    Die letzte hauseigene Maschine, die für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten flog, war die D-ATUF mit Taufnahmen „Alfred Ballin“ siehe Wikipedia. Sie hatte eine Sonderbemalung mit den alten Hapag-Lloyd Farben, wobei allerdings der blaue Streifen an der Seite fehlte. Ausgeliefert wurde sie im Jahre 2006. Es handelte sich dabei um eine 737-800 8K5. Über den Sommer war diese Maschine im normalen Flugplan als Ferienflieger unterwegs und mit 189 normalen Sitzen bestückt.


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    Für die Kreuzflüge wurde sie umgerüstet und erhielt 48 edle first class Ledersitze, welche elektrisch verstellbar waren.


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    Viele Grüße, der Schrauber